Neugestaltung und Revitalisierung

Das Bett des Sechtbachs ist zwischen der Poststrasse und der Einmündung in den Rietbach zu schmal. Bei einem Hochwasser-Ereignis kann das Wasser nicht schnell genug abfliessen. Das gefährdet das Siedlungsgebiet weiter oben am Sechtbach und erhöht die Hochwassergefahr für die südlichen Teile der Altstadt. 

Hintergrund und Ausgangslage

In Zukunft ist mit häufigerem und intensiverem Starkregen zu rechnen. Die Stadt passt die Bülacher Infrastruktur an diese neuen Rahmenbedingungen an. Das Bachbett des Sechtbachs wird verbreitet. Das Gefälle des Bachs wird angepasst. Es werden Bachschwellen entfernt und Zugänge zum Wasser eingerichtet. Ein neuer Fussweg wird vom Parkplatz Grampen am nördlichen Bachufer entlangführen. Hinter dem Gebäude der Feuerwehr wechselt der Weg über eine neue auf die südliche Bachseite. Dem Stadthaus, der Stadthalle und dem Schulraumprovisorium entlang mündet der neue Weg in den bestehenden Uferweg. Dort wird der Weg über eine zweite neue Brücke über den Rietbach in den Erlenweg führen.

Die Stadt Bülach nutzt das Hochwasserschutz-Projekt, um den Sechtbach ökologisch aufzuwerten. Für die Bauarbeiten müssen Bäume und Sträucher gerodet werden. Das bietet die Gelegenheit, alle Neophyten und standortuntypischen Gehölze zu entfernen. Im Anschluss werden 80 Bäume und rund 3000 Sträucher neu gepflanzt. So wird zusätzlicher Lebensraum für Pflanzen und Tiere geschaffen. Die Bach-Revitalisierung fördert die Biodiversität positiv.

Die Neugestaltung und die Revitalisierung ist in einer ersten Phase ein starker und tiefgreifender Eingriff in den Sechtbach. Die einzelnen Arbeiten sind auf die Jahreszeiten und auf die natürlichen Zyklen von Pflanzen und Tieren abgestimmt. Die Schonzeiten für Fische und Vögel werden umfassend eingehalten. Mittelfristig ist das Vorhaben ein klarer Gewinn für die Natur und die Biodiversität. Es entsteht wertvoller Lebensraum, von dem Menschen, Tiere und Pflanzen profitieren werden.

Termine und Meilensteine

• Dezember 2012: Das Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft AWEL als Teil der Baudirektion des Kantons Zürich verfügt den Plan über die Gefahrenbereiche in Bülach. Die Stadt Bülach wird eingeladen, innert zwei Jahren einen Massnahmenplan auszuarbeiten und die geplanten Massnahmen innert zehn Jahren umzusetzen.

• Dezember 2016: Der Massnahmenplan steht. Er sieht für den Abschnitt Poststrasse bis Rietbach die folgenden Massnahmen vor: Profilvergrösserung des Bachquerschnitts (Hochwasserschutz); Anpassung des Längsgefälle und Entfernung von Schwellen (Hochwasserschutz); Ökologische Aufwertung (Gewässerschutzgesetz Art. 38a (GSchG)); Ersatz Brücke «Schwimmbadstrasse» (Notfallroute Stützpunktfeuerwehr)

• November 2021: Das Projekt wird allen Grundeigentümerschaften am 30. November an einer Informationsveranstaltung vorgestellt und diskutiert.

• Mai 2022: Die Stadt Bülach reicht das Bauprojekt beim AWEL zur Vorprüfung ein. Das kantonale Amt kommt zum Schluss, das mit dem Projekt alles in Ordnung ist.

• März / April 2023: Die Stadt Bülach legt das Bauprojekt vom 10. März bis zum
  11. April gemäss §18a Wasserwirtschaftsgesetz öffentlich auf. Es gehen keine Einsprachen gegen das Projekt ein.

• Februar 2025: Der Stadtrat beschliesst das Projekt und beantragt dem Stadtparlament einen Objektkredit von 590 000.- Franken für die Fusswegverbindung und die Brücken «Kindergarten» und «Rietbach». Gegen den Stadtratsbeschluss werden keine Rechtsmittel ergriffen.

• April 2025: Die Stadt informiert die Öffentlichkeit zum Hochwasserschutz- und Revitalisierungsprojekt am Sechtbach und zum Neubau der Brücke Schwimmbadstrasse.

• August 2025: Die Brücke an der Schwimmbadstrasse ist fertig gestellt. Die alternative Rettungsroute für die Stützpunktfeuerwehr Bülach ist wieder voll funktionsfähig.

• September 2025: Das Stadtparlament bewilligt an seiner Sitzung vom 3. September den Objektkredit für die Fussverbindung und die beiden Brücken einstimmig. Gegen den Beschluss des Stadtparlaments werden keine Rechtsmittel ergriffen.

• November 2025: Die Stadt Bülach informiert Anfang November zuerst die Anwohnerinnen und Anwohner am Sechtbach und dann die Öffentlichkeit über den geplanten Projektstart im Januar 2026.

• Dezember 2025: Informations-Anlass zum Sechtbach-Projekt. Ausschreibung und Vergabe der Bauarbeiten.

• Januar 2026: Start der Baurabeiten: Rodung der Vegetation, Entfernen von Neophyten, Arbeiten ausserhalb des Gewässerraums.

• Mai bis September 2026: Arbeiten im Bachbett und an den Uferböschungen, abgestimmt auf die Schutzvorgaben für Vögel und Fische.

• 4. Quartal 2026: Abschluss der Arbeiten und des Projekts.