Corona-Pandemie beeinflusst Finanzhaushalt noch kaum

Die Stadt Bülach schliesst ihre Rechnung mit einem Plus von 1 Million Franken ab. Budgetiert war ein Ertragsüberschuss von 0,7 Millionen Franken. In diesem positiven Resultat ist eine Einlage in die finanzpolitische Reserve von 3,2 Millionen Franken enthalten.

Der Rechnungsabschluss ist erfreulich. Die Rechnung der Stadt Bülach weist bei einem Aufwand von 148,8 Millionen Franken und einem Ertrag von 149,8 Millionen Franken einen Ertragsüberschuss von 1 Millionen Franken aus. Investiert wurden im Verwaltungsvermögen 28,6 Millionen Franken.

Steuereinnahmen weiterhin hoch

Der Steuerertrag der direkten Steuern (ordentliche Steuern, Quellensteuer, Steuerausscheidungen, Personalsteuer, Nach- und Strafsteuern) ist mit 52,5 Millionen Franken weiterhin hoch. Die Grundsteuern, welche nicht zu den direkten Steuern gerechnet werden, liegen mit 9,9 Millionen Franken um 1,1 Millionen Franken über dem budgetierten Wert. Der Finanzausgleich ist mit 21,3 Millionen Franken 0,5 Millionen Franken tiefer als budgetiert. Die Bülacher Steuerkraft bleibt mit 2 567 Franken gegenüber dem Vorjahr praktisch gleich.

Hohe Budgetgenauigkeit bei den Globalbudgets

Die Globalbudgets der Abteilungen (ohne Finanzen) schliessen mit 81,7 Millionen Franken rund 0,5 Millionen Franken höher als budgetiert (+0,6 %) ab. Auf der Finanzierungsseite wurden mit 85,9 Millionen Franken 0,9 Millionen Franken mehr eingenommen als budgetiert (+1,0 %). Einzig die Abschreibungen sind mit 11,7 Millionen Franken etwas höher als budgetiert.

Einfluss von Corona auf den Finanzhaushalt

Die Pandemie hat sich im Jahr 2020 nicht stark auf das Gesamtergebnis des Finanzhaushalts ausgewirkt. Sowohl die Gesamtsteuereinnahmen als auch das kantonale Mittel der Steuerkraft, welches entscheidend ist für den Finanzausgleich, liegen nur wenig unter Budget. Es ist damit zu rechnen, dass sich die Folgen der Pandemie zeitlich verzögert in den nächsten Jahren auf die Jahresergebnisse auswirken werden.

Bei der Corona Soforthilfe wurden Beiträge von rund 760 000 Franken bewilligt. Die Pandemie bewirkte zudem Mindereinnahmen bei der Vermietung der Stadthalle und führte zu weniger Eintritten bei den Sportanlagen.

Hohe Investitionen führen zu Abbau des Nettovermögens

Bülach investierte mit 28,6 Millionen Franken viel in die Infrastruktur. Mit einer Selbstfinanzierung (Cash flow) von 18,7 Millionen Franken wird ein Selbstfinanzierungsgrad von 65 Prozent erreicht. Die grössten Projekte waren: Bau neues Stadthaus, Aufstockung und Erneuerung Schulhaus Allmend, Erneuerung Deckbelag Kunstrasenplatz, diverse Investitionen bei der ARA Furt, Rauchgasreinigung / Erweiterung Wärmezentrale Allmendstrasse 6, Schulhaus Hohfuri Schulhausprovisorium 2. Etappe. Die hohen Investitionen führen dazu, dass sich das Nettovermögen um 9,9 Millionen Franken auf neu 11,2 Millionen Franken reduziert.

Stabile Finanzen

Der Rechnungsabschluss 2020 zeigt zweierlei: Zum einen ist der Finanzhaushalt stabil. Die Erfolgsrechnung schliesst dank soliden Steuereinnahmen mit einem Ertragsüberschuss ab. Dies erlaubt wiederum eine Einlage in die finanzpolitische Reserve zu tätigen. Diese beträgt neu total 4,5 Millionen Franken. Der Steuerfuss bleibt unverändert bei 92 Prozent. Die hohen Investitionen können aber nur zu einem Teil aus der Erfolgsrechnung finanziert werden, der Rest wird durch Aufnahme von Darlehen am Kapitalmarkt längerfristig finanziert. Dadurch steigt die Verschuldung der Stadt Bülach.

Christian Mühlethaler
Stadtschreiber
E-Mail
Tel. 044 863 11 25

26. März 2021