Im Dialog

Keine Entsorgungsstelle in einer Stadt dieser Grösse?

Von Anton Hardegger

Eintrag vom 14.06.2020

Von Uster sind wir vor kurzem nach Bülach gezogen. Klar entsteht beim Umzug Abfall, doch diesen musste ich in Uster entsorgen. Trotz knapp 35‘000 Einwohner, hat Uster eine Entsorgungsstelle, welche für die heimische Bevölkerung jeweils zwei Mal wöchentlich öffnet. Auch kleinere Gemeinden haben eine Entsorgungsstelle, aber Bülach nicht? Ein Entsorgungskalender für fast 21‘500 Einwohner?

Was spricht für ein solches Konzept, wie Sie es in Ihrer Stadt praktizieren? Zum Glück war ich noch in Uster gemeldet und konnte meinen Abfall noch dort entsorgen. Sonst würde ich jetzt Abfall zuhause horten müssen, bis jemand das Zeugs bei mir abholt.

Ich finde so ein System nicht nur veraltet, sondern auch umständlich.

Antwort der Stadt Bülach

Von Hein Von Moos

Antwort vom 17.06.2020

Grüezi Herr Hardegger

Es freut uns, dass Sie Bülach als Ihren neuen Wohnort ausgewählt haben. Wir haben vermehrt Rückmeldungen von Neuzuzügern erhalten, dass sie einen zentralen Recycling-Hof in Bülach vermissen. Wir stellen aber auch fest, dass das Entsorgungsverhalten und die Erwartungen an die Entsorgungsdienstleistungen je nach Bevölkerungsgruppe unterschiedlich sind.

In Bülach kann Sperrgut, welches mit Sperrgutmarken versehen ist, wöchentlich der ordentlichen Hauskehricht-Sammeltour mitgegeben werden. Ältere und weniger motorisierte Bewohnerinnen und Bewohner schätzen diesen Service, Sperrgut einfach vor der Haustür deponieren zu können und nicht selber alles während bestimmten Öffnungszeiten zu einem Recycling-Hof transportieren zu müssen.

Das Entsorgungsangebot in Bülach wird laufend geprüft und wo möglich optimiert. Eine Kooperation mit privaten Anbietern ist ebenso eine Möglichkeit wie der Bau und Betrieb eines eigenen Recycling-Hofes. Geeignete Grundstücke, welche verkehrstechnisch optimal erschlossen und finanziell tragbar sind, gibt es aber kaum. Falls sich Gelegenheiten bieten, um das Entsorgungsangebot zu verbessern, werden diese laufend geprüft und bei ausreichendem Kosten-/ Nutzenverhältnis auch realisiert.

Freundlich Grüsse
Heinz von Moos
Leiter Umwelt und Infrastruktur