Budget 2022 der Stadt Bülach mit Ertragsüberschuss

Der Stadtrat Bülach hat das Budget 2022 verabschiedet. Budgetiert ist ein Ertragsüberschuss von 429 000 Franken. Zu diesem erfreulichen Budget führen höhere Steuereinnahmen und tiefere Ausgaben. Die Verschuldung nimmt zu, da die Investitionen nicht komplett selbst finanziert werden können. Hingegen soll der Steuerfuss von 92 Prozent (ohne Sekundarschulgemeinde) unverändert weiter gelten.

Das Budget der Erfolgsrechnung sieht einen Ertragsüberschuss von 429 284 Franken vor; dies bei einem Aufwand von 158 907 038 Franken und einem Ertrag von 159 336 322 Franken. Direkte Auswirkungen der Covid-19-Pandemie sind vor allem bei der Sozialhilfe spürbar.

Steuereinnahmen steigen wieder

Für 2022 ist ein Steuerertrag von 63 098 000 Franken budgetiert. Das sind 4 603 000 Franken mehr als im Vorjahr. Höhere Steuererträge werden aufgrund des Bevölkerungswachstums und der Erholung der Wirtschaft nach Ausbruch der Covid-19-Pandemie erwartet. Es bleibt jedoch schwierig abzuschätzen, wie und mit welcher zeitlichen Verzögerung sich die Pandemie auf die Steuereinnahmen auswirken wird.

Der Finanzausgleich als grosse Unbekannte

Der Finanzausgleich, welchen Bülach erhält, hängt nebst der Anzahl Einwohnenden von der Bülacher Steuerkraft und dem Kantonsmittel der Steuerkraft ab. Budgetiert ist ein Finanzausgleich von 22 Millionen Franken zugunsten von Bülach. Dies sind 1,7 Millionen Franken mehr als im Budget 2021.

Nach grossem erwarteten Corona-Defizit 2021 bereits wieder ein kleines Plus

Nicht nur höhere Einnahmen führen zu einem besseren Ergebnis, sondern auch tiefere Aufwendungen. Die Stadtverwaltung budgetiert ihre Aufwendungen in sogenannten Produktegruppen-Budgets (Globalkredite). Die Bewilligung der Globalkredite liegt in der Kompetenz des Stadtparlaments. Die Summe sämtlicher Globalkredite sinkt gegenüber dem Vorjahresbudget um 1,4 Millionen Franken auf 86 218 816 Franken (-2 %).

Weiter steigende Schülerinnen- und Schülerzahlen

Höhere Schülerinnen- und Schülerzahlen führen voraussichtlich zu zusätzlichen Klassen und mehr benötigtem Schulraum. Per Schuljahr 2022/23 wird mit drei zusätzlichen Klassen und einer zusätzlichen Kindergartenklasse gerechnet.

Hohe Investitionen führen zu einem Abbau des Nettovermögens

Im Verwaltungsvermögen sollen netto 28,2 Millionen Franken investiert werden. Zu den grössten Investitionen zählen jene in die Schulbauten oder in die Erweiterung/Sanierung der Kläranlage Furt. Die Investitionen können bei einer Selbstfinanzierung von 13 Millionen Franken nur zu 46 Prozent selbst finanziert werden. Dies führt voraussichtlich per Ende 2022 zu einem Abbau des Nettovermögens im Steuerhaushalt auf 5,8 Millionen Franken. Die Abschreibungen aufgrund der Investitionen im Gesamthaushalt sind mit 12,8 Millionen Franken gleich hoch wie im Vorjahr. Das Wachstum der Stadt Bülach, die Finanzierung der hohen Investitionen und damit einhergehend die steigende Verschuldung des Gesamthaushalts bleiben in den nächsten Jahren die grössten Herausforderungen.

Christian Mühlethaler
Stadtschreiber
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30. September 2021